Wie funktiniert Gedankenübertragung – Telepathie?

Die folgende Anekdote zeigt auf faszinierende Weise die geheimnisvollen Verbindungen, die zwischen uns allen existieren – ein Phänomen, das viele Menschen bereits auf ähnliche Weise erfahren haben.

“Mein erwachsener Sohn und ich waren in einer belebten Stadt unterwegs, als wir auf der gegenüberliegenden Fahrspur meine Exfrau, die Mutter meines Sohnes, hinter dem Lenkrad ihres Autos an einer Ampel entdeckten. Sie schien in Gedanken versunken zu sein, wartete auf das Grünlicht und nahm uns definitiv nicht wahr.

Sie hatte auch seit geraumer Zeit keinen Kontakt mehr zu unserem Sohn.
Die Fahrbahnen waren durch einen Grünstreifen getrennt und es gab keine Möglichkeit umzukehren, also setzten wir unsere Fahrt fort. Keine Minute verging, da klingelte das Handy meines Sohnes und seine Mutter war dran, weil sie das dringende Bedürfnis verspürte, mit ihm zu sprechen.”

Diese scheinbar zufällige Begegnung und unmittelbare anschließende Kontaktaufnahme lässt Raum für die Möglichkeit der Gedankenübertragung oder einer telepathischen Verbindung zwischen den beteiligten Personen. Solche Erfahrungen werfen ein faszinierendes Licht auf die komplexen und noch nicht vollständig verstandenen Aspekte menschlicher Interaktion und der Kraft unserer Gedanken.

Das Phänomen der Gedankenübertragung, oft als Telepathie bezeichnet, fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten.
Hier sind einige Beispiele oder Szenarien, in denen Telepathie eine Rolle spielt:

  • Zwillingstelepathie: Es gibt viele Anekdoten über Zwillinge, die behaupten, die Gedanken oder Gefühle des anderen spüren zu können, selbst wenn sie räumlich getrennt sind. Zum Beispiel berichten Zwillinge von Situationen, in denen einer Schmerz oder starke Emotionen erlebt und der andere es fühlt, obwohl sie nicht zusammen sind.
  • Mutter-Kind-Verbindung: Eltern, insbesondere Mütter, berichten oft von einem tiefen, intuitiven Verständnis für die Bedürfnisse und Gefühle ihrer Kinder, das über normale Wahrnehmungsmethoden hinauszugehen scheint. Manche deuten dies als eine Form von Telepathie.
  • Haustiere und ihre Besitzer: Es gibt Geschichten von Haustieren, die anscheinend wissen, wann ihre Besitzer nach Hause kommen, selbst zu unregelmäßigen Zeiten, oder die Unruhe oder Traurigkeit ihrer Besitzer auf unerklärliche Weise spüren können.
  • Notfall-Telepathie: Ein häufig berichtetes Phänomen ist das plötzliche und intensive Gefühl der Sorge um einen geliebten Menschen, der sich in einer Notlage befindet, selbst wenn der Beobachter keine physischen Hinweise auf das Problem hat. Später stellt sich heraus, dass der geliebte Mensch tatsächlich in dem Moment in Schwierigkeiten war.
  • Geteilte Träume und Visionen: Es gibt Fälle, in denen Menschen behaupten, sie hätten denselben Traum wie jemand anderes gehabt oder eine Vision geteilt, die relevante Informationen für beide enthielt, obwohl sie nicht kommuniziert oder die Erfahrung vorher geteilt hatten.
  • Experimentelle Forschung: In der Parapsychologie wurden zahlreiche Experimente durchgeführt, um Telepathie zu testen. Ein bekanntes Beispiel sind die Ganzfeld-Experimente, bei denen eine Person (Sender) versucht, Bilder oder Gedanken an eine andere Person (Empfänger) in einem sensorisch abgeschirmten Raum zu übertragen. Die Ergebnisse dieser Experimente sind gemischt und bleiben umstritten unter Wissenschaftlern.


Obwohl es viele anekdotische Berichte und einige experimentelle Daten gibt, die auf die Möglichkeit der Gedankenübertragung hindeuten, bleibt Telepathie ein wissenschaftlich nicht bestätigtes Phänomen. Skeptiker führen häufig natürliche Erklärungen wie Zufall, nonverbale Kommunikation oder Informationsleckage als Erklärung für solche Phänomene an.

Rupert Sheldrake, ein britischer Biologe, der Naturwissenschaften und Philosophie in Cambridge und Harvard studierte, ist bekannt für seine Theorien, die die traditionellen wissenschaftlichen Grenzen in Frage stellen.

Eine seiner zentralen Ideen ist das Konzept der “morphischen Felder” oder der morphischen Resonanz, durch die er versucht, Phänomene wie die Gedankenübertragung zu erklären.

Bezüglich der Gedankenübertragung schlägt Sheldrake vor, dass Menschen und möglicherweise auch andere Lebewesen, in der Lage sein könnten, über morphische Felder direkt miteinander zu kommunizieren, ohne auf die herkömmlichen Sinne oder Technologien angewiesen zu sein. Er hat experimentelle Studien durchgeführt und Beweise gesammelt, die seiner Meinung nach Hinweise auf die Existenz solcher telepathischer Verbindungen liefern, zum Beispiel das Phänomen, dass Menschen wissen, wer anruft, bevor sie den Telefonhörer abnehmen, oder das Gefühl haben, beobachtet zu werden.